Umgestaltung der Freiheit

Aktuell: Baumfällungen und -neupflanzungen

Schon als der Gewölbekeller freigelegt wurde (siehe unten) fiel auf: bei einem umfangreichen Bauprojekt wie der Umgestaltung der Freiheit zeigen sich einige Herausforderungen erst im laufenden Prozess.
Um den Vorgaben des Denkmalschutzes zu entsprechen, mussten drei Bäume gefällt werden, um Versorgungsleitungen in den bereits bestehenden Schächten verlegen zu können. Zudem wurde festgestellt, dass das Wurzelwerk von sechs Bergahörnern derart in das Pflaster eingewachsen war, dass sie keine hohen Überlebenschancen haben. Auch sie werden daher im Verlauf der Arbeiten gefällt und durch 20 Jungbäume ersetzt.

Die Pflanzung junger Bäume hat den Vorteil, dass diese bessere Möglichkeiten haben, sich an einen neuen Standort zu gewöhnen und so eine Lebenserwartung von 100 bis 200 Jahren mit sich bringen.

Zwei Bäume, die sich bereits ausgiebig an die Freiheit gewöhnt haben, sind eine alte Platane und eine Roteiche. Beide profitieren im Zuge der Umgestaltung davon, dass die Flächen um sie herum entsiegelt werden. Die Platane bekommt zusätzlich noch einen unterirdischen Wasserzulauf vom nahegelegenen Trinkwasserbrunnen.

 

Freigelegter Gewölbekeller

Im Rahmen der Neugestaltung des Umfeldes der Burgruine und der Freiheit in Alt-Wetter sind Teile eines Gewölbekellers und von Fundamentmauern entdeckt worden.
Sie stammen vermutlich aus der Zeit des dort ansässigen Bergamtes, im ausgehenden 18. Jahrhundert. Das Gebäude des ehemaligen Bergamtes war in den Jahren 1780 bis 1782 erbaut worden. Das Märkische Bergamt wurde 1780 von Hagen nach Wetter (Ruhr) verlegt. Hier wohnte und leitete der Freiherr vom und zum Stein von 1784 bis 1793 als Direktor das Bergamt, ab 1792 auch das Oberbergamt. Die Funde werden nun durch die archäologische Baubegleitung untersucht. Insgesamt lässt sich anhand dieser aber gut dokumentieren, wie das Gebäude des ehemaligen Bergamtes verlief. Da es sich bei der Freiheit um ein Bodendenkmal handelt, wird die Maßnahme kontinuierlich durch die Bodendenkmalpflege, den Landschaftsverband Westfalen Lippe (LWL) sowie einem weiteren archäologischen Büro begleitet.

Zurzeit legt die AVU in dem Umfeld Versorgungsleitungen über die gesamte Fläche vor den vorhandenen Gebäuden. Diese müssen auf alten Leitungstrassen liegen nach den besonderen Vorgaben im Bereich des Bodendenkmals. Durch die Umgestaltung soll die Aufenthaltsqualität von Freiheit und Burgruine für die Wetteraner*innen und Auswärtige gesteigert werden.

Das Projekt zur Umgestaltung von Burgruine und Freiheit ist Teil des Gesamtprojektes Mittleres Ruhrtal. Gleichzeitig ist die Maßnahme ein Leuchtturmprojekt im Hinblick auf die Internationale Gartenausstellung Metropole Ruhr 2027 (IGA). 

 

Das Bauvorhaben

Bedeutung der Burg

Die Burg Freiheit gehört zu den geschichtlich bedeutendsten Burgen des Ruhrtals. Sie war Ausgangspunkt der Stadtentwicklung von Wetter (Ruhr), hat eine bewegte Geschichte u. a. als Burg- und Wehranlage sowie als Industriestandort und ist heute leider nur noch in Teilen als Ruine erhalten. Aufgrund der nicht mehr zeitgemäßen Gestaltung hat der Bereich insgesamt an Attraktivität verloren und die spannende Geschichte des Ortes ist kaum erlebbar.

Zielsetzung des Vorhabens

Durch die Umgestaltung sollen Freiheit und Burgruine wieder erlebbar gemacht und die Aufenthaltsqualität dieses Areals für die Bürger*innen und Auswärtige erhöht werden. Gleichzeitig ist die Maßnahme ein Leuchtturmprojekt im Hinblick auf die Internationale Gartenausstellung Metropole Ruhr 2027 (IGA).

1. Baustein: Umgestaltung des Umfelds der Burgruine

Der erste Projektbaustein besteht aus der Umgestaltung und Attraktivierung des unmittelbaren Umfeldes der Burgruine Alt-Wetter.

Um die Erlebbarkeit des Platzes zwischen Burgturm und Burgruine zu ermöglichen, wird dieser nun autofrei gestaltet und mit Sitzmöglichkeiten, zusätzlichen Pflanz- und Baumbeeten versehen. Hierbei werden hochwertige Materialien wie z.B. Ruhrsandstein, Holz und Cortenstahl verwendet. Die Fläche wird mit einer aus Cortenstahl gefertigten Zeitleiste versehen, die auf die Geschichte des Ortes verweist. Das Material ist abgestimmt auf die westlich der Burgruine bereits errichtete Großskulptur von Friedrich Harkort „Unser Friedrich“, die ebenfalls aus Cortenstahl besteht. Insgesamt wird in Abstimmung mit der Bodendenkmalpflege darauf geachtet, die Eingriffe in den Boden im Bereich des hier vorliegenden Bodendenkmals „Im Kirchspiel“ möglichst gering zu halten.

Durch Sitzblöcke aus Ruhrsandstein, „Zeitsteine“, Bänke, Fahrradständer und einem Trinkbrunnen sowie Spielelemente für Kinder soll die Aufenthaltsqualität des Freiheitsgeländes erhöht werden. Die Gestaltung ermöglicht den freien Blick auf die Burgruine. Hier können zukünftig auch kulturelle Veranstaltungen, (Nachbarschafts-) Feste und Märkte etc. stattfinden.

Unterhalb der Burgruine, auf der dem Harkortsee zugewandten Seite, entsteht eine Aussichtsterrasse. Hierfür wird ein bestehendes Geländeplateau genutzt, das in der Vergangenheit aufgrund eines starken Bewuchses kaum wahrnehmbar war. Bei der Terrasse handelt es sich um eine flache Holzplattform auf einem befestigten Untergrund.

Auf der Terrasse können die Bürger*innen und Gäste des Ortes auf Sitz- und Liegebänken entspannen und den einzigartigen Blick auf den besonderen Ort Harkortsee und das Ruhrtal genießen. Der Zugang zur Terrasse wird durch eine gepflasterte Zuwegung mit taktiler Führung durch Kantensteine gewährleistet. Bodenstrahler sollen für eine besondere Beleuchtung der Burgruine von der Seeseite sorgen. Insgesamt wird der Bereich „barrierearm“ gestaltet.

Durch die autofreie Gestaltung des Platzes soll der ruhende Verkehr nun neu geordnet und in einer Stellplatzsammelanlage westlich des Kirchengebäudes gebündelt werden. Die Stellplatzanlage wird 18 Stellplätze beinhalten, zwei auch für Menschen mit Behinderung. Sie wird mit Bepflanzungen umsäumt werden, sowie eine smarte Beleuchtung mit E-Lademöglichkeit und freiem WLAN erhalten. Die Burgstraße wird weitestgehend niveaugleich ausgestaltet, um eine bessere Zugänglichkeit für mobilitätseingeschränkte Menschen herzustellen. Es wird eine Umstellung auf insektenfreundliche LED-Beleuchtung erfolgen, wobei die historisierenden Leuchten beibehalten werden.

2. Baustein: Sanierung der Burgruine

Der zweite Projektbaustein besteht aus der Sanierung der Burgruine. Hier ist eine Überdachung geplant, um zukünftig z. B. auch kulturelle Veranstaltungen durchführen zu können.

Allgemeines

Die Pläne für Neugestaltung des Terrains sind bereits 2019 auch mit Bürgerbeteiligung entstanden. Viele Anregungen sind in die Planungen eingeflossen. Das Projekt zur Umgestaltung von Burgruine und Freiheit ist Teil des Gesamtprojektes Mittleres Ruhrtal. Das im Jahr 2021 veröffentlichte interkommunale Tourismuskonzept wurde im Auftrag der Städte Hagen, Hattingen, Herdecke, Wetter (Ruhr) und Witten erstellt. Damit wurde auch eine Grundlage für eine interkommunale Tourismusförderung erarbeitet. Die umgebaute Freiheit sowie die sanierte Burgruine sollen auch für die IGA- ein besonderer Hingucker sein. Ein weiteres Projekt ist hier auf der Ebene das Wasserwerk Volmarstein mit der Seilhängebrücke (AVU).

Da es sich bei der Freiheit um ein Bodendenkmal handelt, wird die Maßnahme kontinuierlich durch die Bodendenkmalpflege, den Landschaftsverband Westfalen Lippe (LWL) sowie einem weiteren archäologischen Büro begleitet.

Die Kosten für den Tiefbau liegen derzeit bei 2,2 Millionen Euro aufgerufen, die über die Städtebauförderung finanziert werden. Diese werden von der Firma Mennigmann ausgeführt.

Vorgesehen ist, die Baumaßnahme im Herbst 2024 zu beenden. Für die durch die Baumaßnahme bedingten Beeinträchtigungen bitten die Stadt Wetter (Ruhr) und der Stadtbetrieb um Verständnis. Die Stadt Wetter (Ruhr) wird über die aktuellen Sperrungen der Flächen regelmäßig auf der Internetseite informieren. Ferner besteht für die Anwohner*innen die Möglichkeit, bei den regelmäßig stattfindenden Baubesprechungen Hinweise bei Problemen zu geben und direkt ins Gespräch zu kommen.