Wasserwerk Volmarstein soll zu Lern- und Erlebnisort werden

Stadt, Regionalverband und AVU unterzeichnen „Letter of Intent“

Noch ist das Wasserwerk in Betrieb, aber zukünftig soll hier ein Erlebnis- und Erholungsort geschaffen werden. Am Freitag unterzeichneten die Projektpartner Stadt
Wetter (Ruhr), Regionalverband Ruhr (RVR) und die AVU einen „Letter of intent“, um der weiteren Zusammenarbeit für dieses Leuchtturmprojekt ein festes Fundament zu geben.

Ziel der drei Akteure ist die weitere Entwicklung des Wasserwerkes Volmarstein und des angrenzenden Areals der Ruhrauen als bedeutendes Element des Projektes „Flusslandschaft Mittleres Ruhrtal“ zur IGA 2027. Die drei Projektpartner sehen hier die Chance, im und rund um das Wasserwerk mit den angrenzenden Ruhrauen, inklusive der 130 Jahre alten historischen Seilhängebrücke, einen Lern- und Erlebnisort zu schaffen, der Belange des Naturschutzes und der Naherholung miteinander verknüpfen kann.

Dabei kann aus der faszinierenden Historie dieses Ortes geschöpft werden, denn an diesem Standort lassen sich 140 Jahre der Wassernutzung und Wasserwirtschaft darstellen, die Bauten und Anreicherungsbecken erzählen von Ingenieurwissen und Technikgeschichte.

Weitere Stichpunkte zukünftiger Nutzungsmöglichkeiten sind Ausstellungen, Pop Up-Events, ein Standort für die Biologische Station, Naturangebote, ein Zentrum für urbane Künste und Übernachtungsangebote wie Camping oder Biwakplätze.

Nina Frense, Beigeordnete des RVR (Bereich Umwelt und Grüne Infrastruktur): „Rund um das Wasserwerk Volmarstein ist ein einzigartiger Naturraum direkt an der Ruhr entstanden. Noch ist das Wasserwerk in Betrieb. Wir als RVR arbeiten jetzt mit der Stadt Wetter (Ruhr) und der AVU gemeinsam daran, diesen Schatz nach Betriebsende als Erholungsort für viele Menschen zu öffnen. Die jetzt unterschriebene Absichtserklärung ist der erste Schritt hin zu mehr Umweltbildung, mehr Natur und verträglichem Tourismus hier vor Ort.“

Für die Stadt Wetter (Ruhr) ergibt sich aus der Unterzeichnung des „Letter of Intent“ die Aufgabe, die Anbindungs- und Erschließungssituation des Areals in Bezug auf die Infrastruktur der Fuß- und Radwegeanbindung voranzutreiben. „Dabei sollen insbesondere die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zum Neubau einer Rad- und Fußwegebrücke über die Ruhr im Bereich der Skateranlage Alt-Wetter sobald als möglich umgesetzt werden – sofern Fördermittel bereitgestellt werden können“, erklärt Baufachbereichsleiterin Birgit Gräfen-Loer. „In diesem Prozess freuen wir uns, mit dem Regionalverband Ruhr und der AVU wichtige Partner an unserer Seite zu haben, um dieses Leuchtturmprojekt erfolgreich realisieren zu können. Und natürlich wollen wir auch selbst ein guter Partner sein.“

Der RVR beabsichtigt, die Grundstücke inklusive des Wasserwerkes von der AVU zu erwerben. Geplant ist, dass die AVU die Liegenschaft zum 31. Dezember 2025 übergeben kann. Die denkmalgeschützte Seilbrücke wird von der AVU saniert und in einen beschränkt begehbaren Zustand gebracht (etwa im Rahmen von Führungen).

Zur IGA 2027 soll das Gelände erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und einige temporäre Veranstaltungen möglich gemacht werden. „Natürlich ist bis 2027 nicht alles fertig. Die Hauptzielrichtung wird sein, diesen Standort mit nachhaltiger Infrastruktur zu entwickeln und eine touristische Anbindung zu schaffen“, so Horst Fischer von der IGA Metropole Ruhr 2027 gGmbH.

In einer abschließenden Diskussionsrunde mit Landrat Olaf Schade und Staatsekretär Paul Höller aus dem Landesministerium für Wirtschaft ging es u.a. auch um die Zukunft sperspektive des Projekts.

So gab Schade seiner Hoffnung Ausdruck, „der Biologischen Station hier dauerhaft eine Heimstatt zu geben“. Paul Höller ging auf die notwendige „Förderkulisse“ ein: „Wir haben vom Land das Ziel, solche Projekte zu Ende zu bringen. Man muss schauen, dass man die vielen Ideen hier mit unterschiedlichen Förderprogrammen zusammenbekommt.“ Landrat Schade schloss mit einem positiven Appell, dem sich alle Teilnehmenden anschließen konnten: „Das hat hier ein Riesenpotential, auch weit über den Ennepe-Ruhr-Kreis hinaus.“

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