Schüler*innen besuchen Gedenkstätte Hadamar

„Hier wurden 1941 bis 1945 sehr sehr viele Menschen mit Behinderungen und Krankheiten ermordet. Die Mörder und Mörderinnen waren Ärzte, Krankenpfleger und Krankenschwestern und Büroangestellte.“ So steht es, in Leichter Sprache formuliert, auf einer Infotafel auf dem Außengelände der Gedenkstätte im hessischen Hadamar. Schüler*innen des Werner Richard Berufskollegs, der Sekundarschule am See und des Geschwister-Scholl-Gymnasiums nahmen dort kürzlich an einem Workshop teil. Die sogenannte Landesheilanstalt Hadamar war in der Zeit des Nationalsozialismus eine von sechs sogenannten „Tötungsanstalten“ im Deutschen Reich, in denen im Rahmen der Euthanasie gezielt Menschen mit Behinderungen ermordet wurden. Zwischen Januar und August 1945 wurden in Hadamar insgesamt 10.000 Kinder, Frauen und Männer ermordet, von 1942 bis 1945 noch einmal rund 5.000 Menschen.

Bild: Ein Referent der Gedenkstätte führte die Besucher*innen aus Wetter (Ruhr) über das Außengelände der Gedenkstätte

Während des Workshops informierten sich die Schüler*innen in der Dauerausstellung über die Euthanasie im Nationalsozialismus und die Geschichte der Krankenmorde in Hadamar. Gemeinsam mit einem Referenten erkundeten sie das Außengelände der Gedenkstätte. Dort steht als Teil der Ausstellung eine Busgarage, in der zwischen 1941 und 1945 die Busse mit den späteren Opfern ankamen. Auf der Infotafel heißt es weiter: „Die Busse fuhren in die Garage. Dort mussten die Menschen aussteigen. Sie wurden in das Haus geführt. Dann wurden sie in den Keller gebracht. Dort wurden sie mit Gas getötet. Danach wurden die Leichen in zwei Öfen verbrannt.“

Vor dem Besuch der Gedenkstätte Hadamar hatten die Schüler*innen aus der Harkortstadt im Stadtarchiv zur Geschichte der Euthanasie und zu Opfern der NS-Diktatur aus Wetter (Ruhr) geforscht. Dabei ging es um Menschen wie Wilhelm Wilke, der 1892 in Wetter (Ruhr) geboren wurde und im Juli 1941 in Hadamar ermordet wurde.

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