Mahnung und Appell zur Friedensarbeit

„Es ist geschehen und folglich kann es wieder geschehen.“ Diese Worte stammen von Primo Levi, Überlebender des Konzentrationslagers Buchenwald. Darum ist die Erinnerung an das Grauen der Weltkriege und die zwölf Jahre der nationalsozialistischen Diktatur, in der rund sechs Millionen Menschen jüdischen Glaubens ermordet wurden, auch heute noch so wichtig.

Daher geht vom Volkstrauertag die Mahnung zum „Nie wieder! aus und der Appell, für den Frieden einzutreten. Das waren auch die zentralen Botschaften der Gedenkveranstaltung der Stadt Wetter (Ruhr) am Ehrenfriedhof im Park der Ruhe. „Der Volkstrauertag ist für uns alle, für jeden Einzelnen wie für unsere Gesellschaft als Ganzes, ein Tag der Selbstvergewisserung. Ein Tag des Gedenkens, aus dem wir Lehren ziehen“, so die erste stellv. Bürgermeisterin Kirsten Stich bei ihrer Gedenkrede.

Es gehe, so Stich weiter, „um die Lehre, rechtzeitig Halt zu sagen, wenn wir erleben, wie Mitmenschen beleidigt werden. Die Lehre, einzuschreiten, wenn Menschen angegriffen werden. Die Lehre, gemeinsam und öffentlich Stopp zu rufen, wenn sich die Feinde der Demokratie zu Wort melden. Die Lehre, den Anfängen zu wehren und mutig einzuschreiten, wenn Mitmenschen unsere Hilfe brauchen“.

Um die Lehren aus der Vergangenheit ging es auch Marley, Johanna, Zoey, Eleonore und Dean, Schüler*innen des Geschwister-Scholl-Gymnasiums, die verschiedene Kinderschicksale aus der Zeit der Nazi-Diktatur und des Zweiten Weltkrieges vortrugen. Von Jürgen, einem 14-jährigen Flakhelfer, dessen Kameraden bereits an der Front gestorben sind, über die neunjährige Polina, die in Todesangst vor den deutschen Soldaten flieht, bis zur siebenjährigen Hildegard, die mit ihren Eltern Zuflucht vor dem Bombenhagel in einem Bunker sucht und an ihre jüdische Freundin Rebekka denkt, die mit ihrer Familie ins Ghetto verschleppt wurde.

Der berührende Appell der Schüler*innen: „Erinnerung ist eine Warnung. Wir müssen auf sie hören. Wir dürfen nicht zulassen, dass weitere Kinder den Schmerz von Krieg und Hass erleben. Nie wieder ist jetzt.“ Auch in der heutigen Zeit, in unserer Gegenwart gebe es Hass, gegen den wir kämpfen müssen, so die Schüler*innen weiter: „Deshalb brauchen wir Erinnerung. Und dazu brauchen wir auch Hoffnung. Wenn wir uns erinnern, leuchtet unsere Hoffnung heller als der Hass, dem wir begegnen.“

Musikalisch umrahmt wurde die Gedenkveranstaltung durch Beiträge des ev. Posaunenchors Alt-Wetter. Die Reservistenkameradschaft Wetter und der Löschzug Alt-Wetter der Freiwilligen Feuerwehr Wetter (Ruhr) legten einen Kranz nieder. Weitere Mitwirkende waren Pfarrer Karsten Malz von der Ev. Lutherischen Kirchengemeinde Wetter (Ruhr), der Schützenverein Volmarstein, das Deutsche Rote Kreuz, der VdK Ortsverband Wetter (Ruhr) und das Technische Hilfswerk.

Die Stadt Wetter (Ruhr) bedankt sich bei allen Teilnehmenden für ihr Engagement.

Schülerinnen und Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums schilderten Kinderschicksale aus der Nazi-Dikatatur und mahnten zur Friedensarbeit

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